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Eine der imposantesten Figuren der Seelbacher Fasent ist der Geheimrat Dr. Schmidt, eine Einzelfigur.
Als promovierter Jurist kam Philipp Carl Edler von Schmidt zu Dautenstein 1778, im Dienst der Fürsten von der Leyen, als Verwalter nach Seelbach. Trotz großer Ergebenheit und Loyalität gegenüber seinem Dienstherrn fiel Dr. Schmidt beim Fürsten in Ungnade, der ihn beschuldigte Gelder veruntreut zu haben. Beim Hofgericht zu Rastatt wurde er zur Rückgabe der Gelder an den Fürsten von der Leyen verurteilt. 1822 starb er einsam und verarmt. Sein Grabstein steht heute hinter der katholischen Kirche St. Nikolaus in Seelbach.
Der Volksmund erzählt, dass Schmidt währen seiner Zeit in Seelbach eine „Sparkasse“ gegründet hatte, in die die Bürger und Bauern des Dorfes fleißig ihr Erspartes einzahlten. Der Sage nach mussten die eifrigen Sparer nach seinem Tode feststellen, dass der „Herr Schmidt“ all ihre Gelder veruntreut hatte und nichts mehr davon übrig geblieben war. Kein anderer aber, als der geheime Rat selbst, konnte diese ungeheuerliche Unterschlagung begangen haben. Man verflucht und verwünschte ihn, auf dass er im Grabe keine Ruhe fände.
Viele Seelbacher Bürger wollen den Geist des Herrn Schmidt in Seelbach des Nachts herumirren gesehen haben und man befürchtete, dass sich Geheimrat Schmidt an ihnen rächen würde. Die Sage erzählt weiter, dass man sich daran machte seinen Geist in einer Flasche zu fangen. Als man glaubte ihn eingefangen zu haben, vergrub man die Flasche in einem Waldstück bei Seelbach, dem sogenannten "Luxenloch".
Alljährlich, eine Woche vor der Hauptfasent, wird der Geheimrat Dr. Schmidt durch die Seelbacher Narren aus einer überdimensionalen Flasche befreit und darf während der Fasent „Narrenluft“ schnuppern. Dieses Schauspiel wird beim traditionellen Narrenbaumstellen aufgeführt. Am „schmutzige Dunnerschdig“ ist der Geheimrat bei der Rathaus-Stürmung mit dabei um Schlüssel und Gemeindekasse aus den Händen des Bürgermeisters entgegennehmen zu nehmen. Für die kommenden Tage verwaltet er dann Schlüssel und Kass.
Am Abend des Fasentzischdig, muss er sich dann, wie jedes Jahr dem Narrengericht stellen. Alles flehen und betteln hilf ihm nicht, wird er doch durch das ehrfurchtsvolle Seelbacher Narrengericht zum dreifachen Tode verurteilt. Die Narren lassen keine Gnade walten, er wird gehängt, verbrannt und im Anschluss wird sein Geist wieder in die Flasche verbannt.
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